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SEI DONNE PER L'ASSASSINO
Die verwitwete Contessa Christina Cuomo betreibt zusammen mit
Massimo Morlacchi einen Modesalon in Rom. Eines Abends wird im Park vor dem Salon
das Model Isabel Opfer eines brutalen Mordanschlags. Als die Polizei in dem Salon
zu ermitteln beginnt, offenbart sich dort ein undurchschaubarer Sumpf aus Drogen,
Korruption und Erpressung. Isabels Tagebuch, das offensichtlich Aufzeichnungen
über all diese Affären enthält, wird von Nicole gefunden, die es
später der Polizei übergeben will; unbemerkt kann es jedoch ihre Kollegin
Peggy an sich nehmen. Eine grausame Mordserie unter den Models beginnt nun, als
ein maskierter Killer sich auf die Suche nach dem Tagebuch macht...
SEI DONNE PER L'ASSASSINO ist eines der wichtigsten Kapitel in Mario Bavas Karriere,
denn der Film markiert die Entwicklung des Regisseurs zu einem "modernen"
Filmemacher. Die stilistisch einengenden Grenzen des Gothic-Horrors sind in diesem,
in der Gegenwart angesiedelten Film (dessen Kosmos dennoch alles andere als nüchterner
Realismus ist) nicht mehr vorhanden. Bava erschuf hier einen extrem hochstilisierten,
kunstvollen Film, dessen Gewaltdarstellungen für Zeit und Genre mehr als
ungewöhnlich waren. Zwar gilt Bavas 1962 entstandener Film LA RAGAZZA CHE
SAPEVA TROPPO als der erste Vertreter des typisch italienischen Thrillers, des
Giallo, doch erst in SEI DONNE... nehmen die für dieses Subgenre typischen
Elemente richtig Gestalt an: Die konventionellen Krimi-Elemente werden in den
Hintergrund geschoben oder einfach schlichtweg ignoriert. Die Morde als solche
und die Art wie sie geschehen stehen hier im Vordergrund und werden zu einer makabren
Kunstform erhoben. Anders als im modernen Slasherfilm der stereotypen Machart,
wird in SEI DONNE... keinesfalls kübelweise Kunstblut verschüttet, dennoch
ist die ästhetisierte Grausamkeit des Films berückend: Genau wie ein
rundes Jahrzehnt später Dario Argento, kreierte Bava hier eine Form von "Todeskunst".
Visuell erscheint SEI DONNE... als ein perfekt photographiertes Meisterwerk von
einer geradezu berauschenden sinnlichen Schönheit in Farben und Licht.
Zur Filmbesprechung
Daten zum Film:
SEI DONNE PER L'ASSASSINO
(weitere Titel: BLUTIGE SEIDE, SIX FEMMES POUR L'ASSASSIN, BLOOD AND BLACK LACE,
SIX WOMEN FOR THE MURDERER)
Italien/Deutschland/Frankreich 1964, Farbe
Regie: Mario Bava
Buch: Marcello Fondata (in Zusammenarbeit mit Mario Bava und Alberto Bevilacqua)
Kamera: Mario Bava
Kameraführung: Ubaldo Terzano
Musik: Carlo Rustichelli
Schnitt: Mario Serandrei
Darsteller: Eva Bartok (Christina Cuomo), Cameron Mitchell (Massimo Morlacchi),
Dante Di Paolo (Frank Scaolo), Thomas Reiner (Inspektor Silvester), Claude Dantes
(Tao-Li), Mary Arden (Peggy), Arianna Gorini (Nicole), Lea Krugher (Greta), Luciano
Pigozzi (Cesar Lesar), Massimo Righi (Marco), Franco Ressel (Marquis Morell),
Francesca Ungaro (Isabel)
Externe Links:
B-Movies: Sehr
schönes Bildmaterial + Inhaltsangabe
Sense of View:
Review (deutsch)
The
Mario Bava Web Page: English review by Troy Howarth
Kinoeye:
Just another fashion victim (English article by Reynold Humphries)
Trailer:
New
York Times (Real + Windows Media)
Veröffentlichungen:
DVD:
- BLOOD AND BLACK LACE, VCI Home Video (USA)
- BLUTIGE SEIDE, Anolis Entertainment, geplant für den 29.09.2005 (Deutschland)
- BLUTIGE SEIDE (Limited Edition), Anolis Entertainment (Deutschland)
- SEI DONNE PER L'ASSASSINO, Raro Video/Nocturno (Italien)
VHS:
- BLOOD AND BLACK LACE, VCI Home Video (USA)
- BLOOD AND BLACK LACE, Nouveaux Pictures (UK)
- BLUTIGE SEIDE, Laser Paradise (Deutschland)
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