LA VENERE DI ILLE

Das französische Baskenland im frühen 19. Jahrhundert: In der Nähe der Stadt Ille, auf dem Besitz des reichen Gutsherrn de Peyrehorade, wird eine lebensgroße Venusstatue aus römischer Zeit entdeckt. Den Befürchtungen der abergläubischen Bauern zum Trotz läßt de Peyrehorade das Relikt ausgraben und in seinem Garten aufstellen. Es stellt sich heraus, daß die Statue eine frappierende Ähnlichkeit mit Clara, der Braut seines Sohnes Alphonse aufweist. Als Alphonse vor seiner Trauung noch eine Partie Pelota spielen will, steckt er - um während des Spiels nicht behindert zu sein - im Übermut dem Venus-Standbild seinen Trauring an den Finger und vergißt ihn dort. Die Statue beginnt nun ein Eigenleben zu entwickeln...

LA VENERE DI ILLE basiert auf einer 1837 erstmals erschienenen Erzählung Prosper Merimées. Gemeinsam mit seinem Sohn Lamberto drehte Mario Bava diesen knapp 60minütigen Film als Bestandteil der RAI-Fernsehserie IL GIORNO DEI DIAVOLO. LA VENERE... ist eine gelungene Literaturverfilmung, die mit einer sehr guten Besetzung und einer gediegenen Inszenierung aufwarten kann.
Die Hauptdarstellerin Daria Nicolodi erzählte in einem Interview (in Deep Red Diva, Ed. John Martin, Yellow Press, UK, 1997), daß Mario Bava sich während der Dreharbeiten langweilte "weil es keine richtigen Spannungsszenen gab". So überließ er es seinem Sohn, die seiner Meinung nach "langweiligen" Parts zu drehen und konzentrierte sich auf die Inszenierung der Szenen mit der Venusstatue. "Die Venusstatue wurde nach meinem Gesicht und meinen Händen modelliert", erinnerte sich Nicolodi, "doch leider konnte ich sie nicht behalten, da sie drei Meter hoch war. Aber ich besitze noch immer alle von Marios Zeichnungen."

LA VENERE DI ILLE war die letzte Regiearbeit Mario Bavas.


Daten zum Film:

LA VENERE DI ILLE
(weitere Titel: THE VENUS OF ILLE)
Italien 1978, Farbe, TV-Produktion
Regie: Mario Bava, Lamberto Bava
Kamera: Nino Celeste
Buch: Lamberto Bava, Cesare Garboli (nach der Erzählung von Prosper Merimée)
Musik: Ubaldo Continello
Schnitt: Fernando Papa
Darsteller: Daria Nicolodi (Clara), Marc Porel (Matthew), Mario Maranzana (Monsieur de Peyrehorade), Fausto Di Bella (Alphonse de Peyrehorade), Adriana Innocenti (Madame de Peyrehorade)


Externe Links:

The Mario Bava Web Page: English review by Troy Howarth